Was tun wir denn unserem Herzen mit überflüssigen Kilos an? Es ist so, als ob wir mit einem Kleinwagen einen LKW-Anhänger ziehen würden. Dass das nicht lange gut gehen wird, ist klar. Deshalb kann gesundes und nachhaltiges Abnehmen beim Vorliegen von Herzerkrankungen sogar überlebensnotwendig sein [1].
Wenn Sie also übergewichtig sind und gleichzeitig an einer Herzschwäche leiden, so müssen Sie den Ballast in Form von Fettgewebe vor allem dauerhaft abwerfen und Ihr Herz damit entlasten [2].
. Radikale Hungerkuren oder Crashdiäten sind dazu der völlig falsche Weg. Sie brauchen einen individuellen Plan, mit dem Sie einerseits das Gewicht und hier vor allem das Fettgewebe abbauen können und andererseits die körperliche Leistungsfähigkeit steigern können. Obendrein darf dabei kein Hungergefühl auftreten, denn sonst wird das Abnehmen nur von kurzer Dauer sein.

Nehmen Sie Ihrem Herzen zuliebe ab!
Ähnliches gilt für Herzrhythmusstörungen. Diese können ihre Ursache z.B. auch in einem Zuviel an Bachfett haben. In diesem Fall drückt dieses von unten dermaßen stark auf das Herz, sodass dieses nur eingeschränkt schlagen kann und damit die Pumpleistung vermindert wird. Dies kann zu einer Fehlinformation im elektrischen Reizleitungssystem des Herzens führen und auf Basis dieser Funktionsstörung können sich Rhythmusstörungen verschiedensten Ausmasses entwicklen. In diesem Fall sind Medikamente nur eine Übergangshilfe, denn die auslösende Ursache dafür ist der mechanische Druck, den das Fettgewebe auf das Herz auswirkt. Die Therapie der Wahl lautet also auch hier abnehmen!
Neben Rauchen, Bewegungsmangel, Bluthochdruck, erhöhten Blutfetten, krankhaften Stoffwechselwerten und Stress ist Übergewicht auch eine der häufigsten Ursachen für den Herzinfarkt. Neuesten Studien zufolge ist auch hier gerade das abdominale Fettgewebe (Bauchfett) in höchstem Maß dafür verantwortlich. Neben der mechanischen Druckerhöhung kann diese Form des Fettgewebes auch zu sog. Mikroentzündungen führen, die unter anderm als Nährboden für die Entwicklung von Gefäßerkrankungen angesehen werden [3].
Weniger Medikamente durch Abnehmen
Das gilt ganz besonders für Menschen, die an erhöhtem Blutdruck, Herzschwäche oder an Herzrhythmusstörungen leiden. Bei all diesen Erkrankungen kann das überhöhte Körpergewicht die Hämodynamik – also das Zusammenspiel des Herzens mit dem Kreislaufsystem – deutlich abbremsen bzw. erschweren. Je mehr das Herz gegen einen eigentlich unnötigen Widerstand arbeiten muss, desto mehr muss es sich anstrengen.
Oft reicht schon eine geringe Gewichtsreduktion aus, bis z.B. der Blutdruck fast von alleine etwas sinken wird. Wenn wir nichts unternehmen, muß das Herz über Jahre gegen einen erhöhten Widerstand arbeiten. Und das führt in der krankhaften Vergrößerung des Herzmuskels. Auf Dauer kann sich daraus eine manifeste Herzschwäche mit einem massiven Leistungsverlust und extremer Atemnot entwicklen. Nicht selten ist eine Herztransplantation die letze Möglichkeit, diese Zustand zu behandeln [4].
Bei konsequenter Gewichtsreduktion werden Sie eventuell auf einige oder in manchen leichteren Fällen sogar auf alle Herzmedikamente verzichten können. Dies darf natürlich nie in Eigenregie erfolgen, Ihre Ärztin bzw. Arzt beraten Sie dabei sicher kompetent.
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Quellen
- [1] Paul Poirier, Thomas D. Giles, George A. Bray, Yuling Hong, Judith S. Stern, F. Xavier Pi-Sunyer and Robert H. Eckel (2005), Circulation, Obesity and Cardiovascular Disease: Pathophysiology, Evaluation, and Effect of Weight Loss
- [2] Sundström J. (2017), Circulation, Adipositas und Herzinsuffizienz: Starke Hinweise auf kausale Beziehung
- [3] Mohammadi H, Ohm J, Discacciati A, et al. (2020), Eur J Prev Cardiol, Abdominal obesity and the risk of recurrent atherosclerotic cardiovascular disease after myocardial infarction
- [4] Zimpfer D, Czerny M, Grimm M, Hülsmann M, Kocher AA, Mühlbauer A, Pacher R, Rödler S, Wieselthaler G, Wolner E, Zuckermann A (2004), Journal für Kardiologie – Austrian Journal of Cardiology, Indikationen zur Herztransplantation